Ich erhebe Anspruch

klingt doch schon fast so gut wie „Ich klage an“. Auch wenn ich Anspruch beim Patentamt erhebe und beim Gericht und bei der WHO vielleicht, aber Ansprüche haben ist doch nichts verkehrtes, oder? Stefan Raab jedenfalls erhebt Anspruch auf das Komplettprodukt „Lena“, was offenbar unter der neuen Auffassung von Urheberrecht auch bedeutet, dass seine Firma die einzige ist, die Biografien der jungen Dame verfassen darf. Nicht, das Herr Raab es selbst so genau nimmt mit dem Copyright. Aber man ist ja unter sich, und da zählt nur der dreistere Anwalt.

Folgerichtig, aber wie alle schönen Ideen nicht umsetzbar, wäre das konsequente Verschweigen der Existenz von Herrn Raab und Frau Meyer-Landrut durch die gesammelte Presse für ein ganzes Jahr. Das würde den Produkt-Charakter der Veranstaltung duetlich machen und gleichzeitig die Rechteinhaberei ad absurdum führen: Der Rechteinhaber ist ja immer auch darauf angewiesen, dass sich jemand in den Besitz seiner Werke bringt. Aber wie gesagt: Wohl zu schön, der Gedanke.

Und natürlich mag es auch sein, dass der ganzen Bohei eine charmante Absprache zwischen Verlag und Raab zugrundeliegt, die für ordendlichen Medienrummel sorgen soll. Aber – „Unterstelle nie Bösartigkeit, wo Dummheit als Erklärung ausreicht.“ sagt – soweit ich das weiß, aber ohne Beleg dafür zu haben – Napoleon. daher wird es wohl doch gerade so sein, wie TP vermutet, und die Industrie schießt sich mit ihrer Verklagerei selbst ins Knie.  unglücklicherweise auf Kosten Aller, denn um die ganzen schicken Remixe, Kopieen, Mash- Cut- und Mix-Ups, die jetzt nie gemacht werden, ist es schade.

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