Wichtige Fragen der Arbeitswelt VI

Wenn ich für ein kleines, aufsteigendes Unternehmen arbeite, dessen Zukunft ungewiss ist, dann zahlt der Chef gerne mal mit Aktien – zumindest in den USA, und zumindest im Web-Bereich. Ein faires Geschäft: Meine Karriere kann schnell vorbei sein, wenn die Firma scheitert, was bei Startups ja ab und an vorkommen soll. Ich tausche also die sichere Laufbahn und festes Gehalt in einem großen Unternehmen gegen ein höheres Risiko, aber auch höhere Bezahlung bei Erfolg ein.

Ist es da nicht etwas geschmäcklerisch, oder sogar unmoralisch,nicht zu sagen geradezu eklig gierig, wenn das Unternehmen, nachdem es großgeworden ist, nun beschließt, dass ich meine ganzen Aktionoptionen wieder herausgeben soll, da ich sie ja gar nicht verdient habe? Ist es nicht so, dass der Verdienst in diesem Fall darin bestand, sich mit Einsatz der eigenen Karriere an einem unternehmerischen Risiko zu beteiligen? Wäre das nicht ebenso, als würde mein Chef Teile meines letzten Jahresgehalts wiederhaben wollen, weil ich es nicht verdient hätte?

Offenbar sieht Zynga das anders. Aber anders wird man wohl nicht reich.

 

 

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